Gesicht, mit Schriftzügen versehen, daneben Text.

Hauptinhalt

Warum wird ein Mensch radikal?

„Radikalisierung“, das bedeutet: Ein Mensch eignet sich nach und nach „radikale“, extremistische oder sogar menschenverachtende Ansichten an. Sie können seine politische oder religiöse Einstellung betreffen – und auch beide. Wenn ein Mensch sich radikalisiert, kann das ganz verschiedene Ursachen haben. Sie sind eng mit seiner ganz persönlichen Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen verknüpft.

In der Regel lösen nicht eine Hauptursache oder ein Ereignis die Radikalisierung aus. Am Anfang der Radikalisierung steht oft eine als unbefriedigend empfundene Lebenssituation oder eine persönliche Krise. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich aus jeder Krise eine Radikalisierung entwickelt!

Was viele radikalisierte Personen verbindet:

  • Frustration und eine ablehnende Haltung gegenüber der Gesellschaft
  • Kontakte zu radikalen Personen, vor Ort oder im Internet, gewaltverherrlichende Medien sowie Perspektivlosigkeit – zum Beispiel durch vorhergegangene Straftaten, Kleinkriminalität, Drogenhandel oder schulischen Misserfolg. Dies kann Radikalisierung auslösen oder beschleunigen, ohne sie im Einzelfall zu erklären
  • Abwertende Einstellungen gegenüber „anderen“, oft verbunden mit dem Gefühl einer starken Zugehörigkeit zu einer ausgewählten Gruppe

Auf einen Blick: MEHR ALS EINE URSACHE

Bei einem Radikalisierungsprozess wirken immer verschiedene Einflüsse und Faktoren zusammen. Sie entscheiden darüber, ob und wie schnell bzw. wie weit eine Radikalisierung fortschreitet.


Lesetipp

„Die radikale Psyche“

Malek Bajbouj, Psychiater, Psychotherapeut und Neurowissenschaftler, geht in einem Gastbeitrag für „ZEIT online“ (7. August 2016) der Frage nach, was einen Menschen zum Attentäter macht.
Zum Beitrag: „Die radikale Psyche“

„Ich war ein Salafist – Meine Zeit in der islamistischen Parallelwelt“

Dominic Musa Schmitz erzählt in dieser informativen Autobiografie über einen einschneidenden Abschnitt seiner Jugend.

Zum Buchtipp: „Ich war ein Salafist“

„Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten“

Benno Köpfer und Peter Mathews erzählen die Geschichte der beiden Jungen Mark und Kadir, die als Fußballkumpels miteinander eng verbunden scheinen, zwischen denen aber ein Entfremdungsprozess durch Kadirs Orientierung an salafistischen „Brüdern“ einsetzt. Diese geht so weit, dass Kadir in den Jihad zieht, um traumatisiert aus dem syrischen Kriegsgebiet nach Hamburg zurückzukehren.

Zum Buchtipp: „Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten“

Tipp für Lehrkräfte: „Reihe Hanser in der Schule“ – Unterrichtspraxis zum Buch

Teilen auf:

Teilen X Mailen