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Deradikalisierung im Justizvollzug
Islamisten bzw. Salafisten versuchen gezielt, im Gefängnis potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für ihre extremistische Ideologie und den Jihad anzuwerben. Dieses Phänomen ist nicht neu. Schon in der Vergangenheit wurden daher im bayerischen Justizvollzug umfassende Maßnahmen ergriffen, um eventuelle Radikalisierungstendenzen von Gefangenen rechtzeitig zu erkennen und diesen möglichst wirksam zu begegnen.
Im bayerischen Justizvollzug werden zahlreiche Maßnahmen zur Strafverfolgung (repressive Maßnahmen) getroffen, wenn ein Insasse oder eine Insassin bereits radikalisiert ist. Daneben gibt es aber auch eine Gefahrenabwehr (präventive Vorkehrungen), um einer möglichen Radikalisierung entgegenzutreten.
Wenn islamistische bzw. salafistische Tendenzen aufgefallen sind, arbeitet der bayerische Justizvollzug nicht allein: Zusammen mit Ansprechpersonen des Kompetenzzentrums für Deradikalisierung und des zivilgesellschaftlichen Partners „Violence Prevention Network“ (VPN) setzt er sich dafür ein, betroffene Gefangene von diesem Weg abzubringen. Dabei wird gemeinsam geprüft, ob bzw. wie eine Intervention oder Deradikalisierung des betroffenen Gefangenen erfolgen kann. Außerdem prüft man, welche speziellen Betreuungsangebote des bayerischen Justizvollzugs solche Maßnahmen zur Deradikalisierung unterstützen können.
Das VPN hat das Trainingsprogramm „Verantwortung übernehmen – Abschied von Hass und Gewalt“ zur Deradikalisierung junger Menschen in Haft entwickelt. Denn für die Ablösung von gewaltbereitem Verhalten brauchen Jugendliche Zeit, Unterstützung und vertrauensvolle Beziehungen. Das Programm fördert ihre persönlichen Stärken und entwickelt Strategien zu Kommunikation, Beziehung und Konfliktlösung. So beginnen die Jugendlichen im Trainingsverlauf eigenverantwortlich mit einer positiven Lebensgestaltung.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz.