Bild: Portrait einer Frau mit Schriftzügen im Gesicht. Text: „In sozialen Netzwerken werben Salafisten. Wie schütze ich mein Kind?

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Salafismus: Warum ist Prävention so wichtig?

Prävention hilft, Probleme zu vermeiden, bevor sie entstehen. Denken Sie an den Gesundheitsbereich – dort heißt es: „Vorbeugen ist besser als heilen“. Bei der Bekämpfung von Extremismus gilt das gleiche Prinzip. Prävention macht Menschen stark und im besten Fall immun gegen extremistische Botschaften. Sie verringert die Gefahr, dass sich Menschen extremistischen Ideologien zuwenden und womöglich sich selbst oder andere gefährden. Die Vorbeugung oder Prävention ist daher wichtiger Bestandteil des Kampfes gegen extremistische Strömungen wie den Salafismus. Lernen Sie hier verschiedene Formen von Prävention kennen und erfahren Sie, wie sie in Bayern zum Einsatz kommen.

Auf einen Blick: SALAFISMUS

  • Der Salafismus ist eine extremistische Strömung innerhalb des Islam. Er ist dynamisch und anpassungsfähig.
  • Der Salafismus fördert ein Schwarz-Weiß-Denken. Richtig oder falsch: Der Salafismus kennt keine Zwischentöne. So vermittelt er den Anschein, es gäbe einfache Antworten auch auf die schwierigsten Fragen. Damit ist er v. a. für Menschen gefährlich, die auf der Suche sind: nach sich selbst, nach Antworten auf grundlegende Fragen, nach Halt und Orientierung im Leben.
  • Der Salafismus ist eine Gefahr für den Frieden und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

Allgemeine Salafismus-Prävention: alle Menschen stark machen

Die allgemeine Prävention richtet sich – ohne bestimmten Anlass – an alle Menschen.

Sie soll nicht in erster Linie ein bestimmtes Ereignis verhindern, sondern langfristig wirken und besonders junge Menschen stärken.

In der Präventionsarbeit werden Jugendliche – oft spielerisch, z. B. in Workshops, Rollenspielen oder Theaterprojekten – zur Auseinandersetzung angeregt: mit ihrem Selbstbild, ihren Einstellungen, ihren Werten und Weltbild sowie ihrem Verständnis von Demokratie.

Allgemeine Prävention stößt Entwicklungsprozesse an und stärkt Jugendliche in ihrem Selbstbewusstsein, denn: Wer in sich ruht, ist weniger anfällig für Propaganda und Einflussnahme, z. B. durch Salafisten.

Präventionsarbeit leisten
Drei Personen in einer Sporthalle. Sie führen etwas vor.
In der Präventionsarbeit geht es vor allem darum, Jugendliche zu stärken – z. B. durch Workshops oder Theaterprojekte.

Gezielte Salafismus-Prävention: besonders gefährdete Jugendliche schützen

Neben der allgemeinen Prävention gibt es auch Maßnahmen, die ganz gezielt gefährdete Menschen erreichen sollen. Fachleute nennen dies: „spezifische Prävention“. Spezifisch sind Merkmale, die nicht für alle gelten, sondern sich aus einer Person oder Sache heraus ergeben.

Auch die spezifische Prävention findet statt, bevor sich ein junger Mensch radikalisiert. Sie richtet sich direkt an Jugendliche, die besonders gefährdet sind – wenn sie z. B. in Schule und Familie etwas belastet oder sie einschneidende persönliche Erfahrungen machen.

Deshalb unterstützt die spezifische Prävention z. B. Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter oder die Jugendsozialarbeit an Schulen mit Beratungs- und Fortbildungsangeboten. Sie sollen Anzeichen für eine Radikalisierung frühzeitig erkennen und gegensteuern können.

Einen Überblick der wichtigsten Anlaufstellen finden Sie in unseren Handreichungen für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe.


Salafismus-Prävention: Aktuelle Maßnahmen in Bayern


Drei junge Menschen in einer freundlichen Gesprächssituation.
Zuhören. Ernst nehmen. Ins Gespräch kommen: Die Kommunikation mit Jugendlichen ist ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit.
Abgrenzung: Prävention und Deradikalisierung

Wenn sich ein Mensch bereits radikalisiert hat, kann man ihn mit Präventionsmaßnahmen nicht mehr erreichen.

Hier setzen Maßnahmen der Deradikalisierung an. Sie sind immer personenbezogen, das heißt sie beziehen sich auf einen konkreten Einzelfall.

Prävention und Deradikalisierung müssen einander ergänzen und gut aufeinander abgestimmt sein. Dann können sie dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft nicht noch mehr junge Menschen an den Salafismus verliert. Das ist unser Ziel – und genau deshalb haben wir im Sommer 2015 das Bayerische Netzwerk für Prävention und Deradikalisierung gegen Salafismus gegründet.

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